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[Rezension] Das Licht der letzten Tage von Emily St.John Mandel - sarahsuperwoman

Ich sitze hier und weiß nicht genau, ob ich all die Worte für dieses wunderbare Buch finde, die ich finden will. Aber versuchen wir es mal. Ich hörte so viele verschiedene Meinungen und wusste selbst nicht: Wird dieses Buch ein Kampf beim Lesen werden oder werde ich es mit Faszination durchlesen und beenden? Ich war wirklich sehr froh, dass die liebe Franzi von Fraencis Daencis dieses Buch mit mir gelesen hat. So konnten wir uns beide genug miteinander austauschen und Worte für „Das Licht der letzten Tage“ finden.

Der Einstieg in das Buch erfolgt eigentlich in der Vergangenheit, dennoch spürt man die Lebendigkeit, denn in der Vergangenheit ist in diesem Buch noch alles in Ordnung. Bis auf einmal die Georgische Grippe auch Toronto erreicht und seine Tribute fordert. Mandel schreibt hier einerseits lebendig und froh, aber auch ängstlich und verzweifelnd. Die Grippe fordert Menschenleben und lässt sich kaum aufhalten. Ohne sich zu verbarrikadieren oder eine Menge Glück zu haben, wird man erkranken und elendig zugrunde gehen. Aus den Sichtweisen der Personen, die jemals mit Arthur, dem Schauspieler, zu tun hatten, wird der Geschichte erst richtig Leben eingehaucht. Einige sterben, andere überleben und andere wiederrum suchen ihren Platz in der verlorenen Welt.

Wir sagen ja immer so schön, dass wir immer neue Leben leben, wenn wir lesen und diesmal war dieses Gefühl unglaublich stark. Neben der Geschichte, die mich irgendwann aufsaugte; den Personen, die trotz ihrer Fehler und Macken authentischer nicht sein könnten und der Hoffnungslosigkeit für die Zukunft, wurden diese Gefühle immer stärker und stärker. Ich habe ein Leben gelebt und dabei noch viele weitere. In der Vergangenheit sowie in der Zukunft. Interessant war auch, dass all diese Menschen so verschieden auf eine so tödliche Krankheit reagieren und genau so erlangten sie bei mir die vollkommene Sympathie.

Selbst als ich immer tiefer in die Geschichte gezogen wurde, in der es sich hauptsächlich mit dem Leben nach den fatalen Auswirkungen der Grippe handelt, fragte ich mich immer wieder wie ich selbst bei einer Pandemie reagiert hätte. So fiel der Strom weg, die Handys waren nutzlos geworden und selbst der Führerschein war nur noch ein Stück Plastik, das man getrost in die Ecke werfen konnte. Eben back to the roots. Jetzt kam man wirklich dazu über das wirklich Wichtige im Leben nachzudenken. Was war dieses Etwas? Ich denke es ist der Zusammenhalt und sich dabei zu stärken, egal was kommt.

Wie ihr schon gemerkt habt, „Das Licht der letzten Tage“ ist aufreibend und so unfassbar belehrend, mit seiner absoluten Ausnahmesituation. Eine Situation, die man sich überhaupt nicht so schnell vorstellen will. Dieses Buch muss einfach gelesen werden, damit man sich selbst eine Meinung bilden kann. Im Moment bin ich noch so baff, dass ich nur „Wow“ sagen kann. Mehr geht nicht und es hat mir tierischen Spaß gemacht mein erstes Buch mit jemandem zusammen zu lesen, das auch noch so eine Wucht für mich am Ende diesen Jahres war. Klare Empfehlung für alle!

Anmerkung: Franzis Rezension zu „Das Licht der letzten Tage“ findet ihr hier.


Das Licht der letzten Tage
Autor: Emily St.John Mandel
Übersetzerin: Wiebke Kuhn
Verlag: Piper Verlag
416 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978-3-492-06022-6
Preis: 14,90€ [D]
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»Hoffnungsvoll düster, schrecklich zart und tragisch schön.

Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet – und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.«

Danke an den Piper Verlag!